Eine kleine Geschichte über Hundebesuch im Kinderheim:
Einige unserer Hunde besuchen auch Kinder im Kinderheim. Ein Junge, nennen wir ihn hier
Luca, bekommt regelmäßig Besuch von uns und „seinem“ vierbeinigen Freund. Der Junge war
anfangs sehr ängstlich und etwas unsicher in Umgang mit dem Hund, baute aber über die Zeit
der Besuche immer mehr Vertrauen zu seinem neuen Spielgefährten auf. Beide spielen und
kuscheln, gehen miteinander spazieren oder im Sommer auch schwimmen. Manchmal
werden während der Besuche Geschichten vorgelesen, oder der Kleine liest sie dem Hund vor.
Es ist schön zu beobachten, wie Beide sich jede Woche aufs Neue aufeinander freuen…
Eines Tages, es war Lucas Geburtstag, wünschte er sich den Besuch seines vierbeinigen
Spielgefährten. Es schneite, war sehr kalt und trotzdem spielten wir draußen. Irgendwann bat
Luca, das Spielzeug in seine Richtung zu werfen, was allerdings auch bedeutete, dass unser
Hund, dem Spielzeug folgend, auch auf ihn zulaufen würde, um dieses zu fangen. Bisher
schreckte Luca dabei immer ängstlich zurück, weshalb dies während den Treffen bisher auch
vermieden wurde. Auf die Nachfrage, ob er das wirklich wolle, nickte er…
Als dann der Hund auf ihn zulief, um das Spielzeug zu fangen, blieb Luca freudestrahlend und
stolz, ganz aufrecht stehen und meinte: „Schau, ich habe keine Angst mehr.“ Diese Momente
freuen uns sehr. Aber am meisten freute es sicher Luca.
Hier endet aber die Geschichte noch nicht ganz… Bei Spaziergängen begegnen wir immer
wieder auch fremden Hunden, die manches Mal auch sehr ungestüm auf andere Hunde
zulaufen. Bisher ängstigte das Luca sehr, weshalb wir in diesen Situationen immer neben ihm
blieben, um ihm Sicherheit zu geben.
Eines Tages bei einem gemeinsamen Spaziergang traf „sein Hunde“ dann einen weiteren
vierbeinigen Freund und beide Hunde spielten mit einem Stock. Zu unserer Überraschung
blieb Luca dabei ganz entspannt und beteiligte sich am Spiel beider Hunde. Im Nachhinein war
Luca selbst überrascht und natürlich ganz stolz, dass er keine Angst vor dem anderen Hund
hatte, der doch sehr viel ungestümer war, als „Seiner“.
Wir besuchen Luca nun seit über einem Jahr regelmäßig. In dieser Zeit konnten wir
beobachten, wie viel selbstbewusster, aber auch gelöster dieser Junge wurde. Wir schreiben
das nicht allein auf die Fahnen unseres Besuches, denn wir wissen, dass seine Betreuer und
das ganze Team dort einen tollen Job machen. Wir sehen unseren Besuch als spielerische,
ganz ungezwungene Möglichkeit, für den Jungen, über den Hund in Beziehung zu gehen,
Vertrauen zu fassen und so vielleicht ein Stück über sich selbst hinaus zu wachsen.
Es ist wundervoll, das zu beobachten.